Das bei einem Brandanschlag in einer Dresdener Kirche betroffene und unbrauchbar gewordene Antependium wurde zusammen mit dem dazugehörigen Kanzel- und Pulttuch der Ev. Kirchengemeinde Rangsdorf überlassen und von mir restauriert.
Das verbrannte Gewebe wurde neutral ersetzt. Zusätzlich wurden Lädierungen nähtechnisch gesichert und partielle Fehlstellen in der applizierten Darstellung des um 1900 herstellten A. optisch geschlossen.
Hervorzuheben ist der Paramentenstoff, welcher für diese weißen Pramente Verwendung fand. Es handelt sich hierbei um einen im 19. Jh. nachgewebten historischen Paramentenstoff aus dem 2. Viertel des 15.Jh. Im Katalog des Deutschen Textilmuseums Krefeld, Band 1: „Italienische Seidenstoffe“ gibt es eine Abbildung von dem in mehreren Varianten erzeugten Pramentenstoff.
Die fast identische Nachbildung des Motives mit dem Netz aus Sechseckfeldern, mit Blühmchen gemustertem Rand, in den Waben gegenständige Hirsche an Ketten und dem darüber befindlichen Wolkenband mit Strahlenkranz und zwei gegenständigen Vögeln erfolgte im 19. Jh. in Krefeld, als Seidendamast.